Rating-Dialog

Chancen erkennen und nutzen

Übersicht

Im Rahmen unseres Rating-Dialogs analysieren wir detailliert individuelle Merkmale und Kennzahlen unserer Kunden. Dieser Beratungsdialog dient einerseits dazu, eine Ratingnote, d. h. das Ausfallrisiko des Kreditnehmers, herauszuarbeiten. Andererseits können wir durch diese detaillierte betriebswirtschaftliche Analyse frühzeitig Handlungsempfehlungen geben.

Was bedeutet Rating?

Banken müssen Kredite anteilig mit Eigenkapital unterlegen.

  • In der Vergangenheit wurde dieser Unterlegungsbetrag bei jedem Kunden mit dem gleichen Ansatz berechnet.
  • Gemäß den Regelungen nach dem Baseler Abkommen (Basel II/III) wird dieser Betrag nun für jeden Kunden individuell nach seiner Ausfallrate berechnet.
  • Ein geringeres Ausfallrisiko führt demnach tendenziell zu geringeren Finanzierungskosten.
  • Das Ratingverfahren dient der Feststellung dieses Ausfallrisikos.

Unser Ratingverfahren ist speziell auf Non-Profit-Organisationen abgestimmt und wurde gemeinsam mit anderen Kirchenbanken entwickelt.

  • Der Fokus liegt bei uns – im Gegensatz zum Rating anderer Geschäftsbanken – auf Ihrer Vermögens- und Finanzlage statt auf Ihrer Ertragslage. Darüber hinaus differenzieren wir noch feiner innerhalb der Branchensegmente, wie z. B. Hilfseinrichtungen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen und Trägerorganisationen.
  • Die quantitativen Daten aus der Analyse der Jahresabschlüsse bilden den Schwerpunkt der Ratingnote.
  • Die qualitativen, zukunftsgerichteten Daten vervollständigen das Ergebnis und ergeben sich überwiegend aus den regelmäßigen Gesprächen zwischen Kunde und Betreuer.
  • Aus allen Rating-Ergebnissen unserer Kunden erstellen wir eine anonymisierte Statistik, die Ihnen einen sowohl branchenspezifischen
    als auch branchenübergreifenden Vergleich Ihrer Ergebnisse ermöglicht.
Bestandteile des Rating-Dialogs

Im Rahmen des Rating-Dialogs stellen wir Ihnen unter anderem folgende Fragen:

Qualitative Fragen (betreffen grundsätzlich alle Branchen)

Zukunft Ihrer Organisation
  • Wie beurteilen Sie Ihre Marktposition?
  • Von wem wird Ihre Organisation materiell unterstützt (Kirche, Spenden und ähnliche Zuwendungen)?
  • Wie hoch ist die Abhängigkeit?
Wirtschaftlicher Erfolg
  • Welche Planungsinstrumente nutzen Sie (Finanz-, Investitions-, Liquiditätsplan ... )?
  • Führen Sie damit regelmäßig Soll-Ist-Vergleiche durch?
  • Führen Sie Vergleiche (z. B. Benchmark) mit anderen Organisationen durch?
  • Über welche betriebswirtschaftliche Qualifikation verfügen Geschäftsführung und 2. Führungsebene?
Finanzstatus und Liquiditätslage der Organisation
  • Wie hoch sind die eingeräumten Kreditlinien bei Ihren Banken? Sind diese ausreichend?
  • Welche anderweitigen Kreditgeber (z. B. Kirche) haben Sie?

Branchenspezifische Fragen (nicht jede Frage betrifft Sie)

Marktstellung der Organisation
  • Wie sieht Ihr Leistungsangebot aus und worin unterscheidet es sich von dem Ihrer Mitbewerber (Stärken/Schwächen, Schwerpunkte ...)?
  • Wie bewerten Sie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in Ihrem Einzugsgebiet?
Zukünftiger Erfolg der Organisation
  • Wie bereiten Sie sich auf die Verhandlungen mit den Kostenträgern vor?
  • Arbeiten Sie direkt mit Vertretern Ihres Spitzenverbandes zusammen?
  • Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsleitung und medizinischer, pädagogischer bzw. pflegerischer Leitung? Wie ist die Leitungsebene strukturiert (Organigramm)?
  • Wird ein Qualitätsmanagement eingesetzt oder ist die Einführung konkret geplant?
  • Welche Controlling-Instrumente nutzen Sie (Frühwarnsysteme, Personalbedarfsplanung ... )?
  • In welchen Bereichen sehen Sie Ihre Risiken und wie werden diese gemanagt?
Qualität der Leistung Ihrer Organisation
  • Liegen für die angebotenen Leistungen Bedarfsbestätigungen (oder Ähnliches) der Kostenträger vor?
  • Wie entwickeln Sie Ihr Leistungsangebot weiter (alternative Wohnformen ... )?
  • Sind Ausweitungen, Schwerpunktveränderungen oder Reduzierungen der Leistungen geplant? Stimmen Sie diese mit anderen (Kooperations-) Organisationen ab?
  • Werden Ihre Leistungen (teilweise) auch überregional abgefragt?
  • Führen Sie regelmäßig Zufriedenheitsbefragungen unter den Nutzern Ihrer Einrichtung durch?
Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung
  • In welchen Bereichen Ihrer Organisation sehen Sie Einsparpotenziale?
  • Gibt es Wartelisten? Wie aktuell sind die festgehaltenen Anfragen?
  • Welche Zeit benötigen Sie, um frei werdende Plätze neu zu belegen?
  • Haben Sie bestimmte Bereiche ausgelagert bzw. versorgen Sie auch andere Einrichtungen?
  • Werden defizitäre Bereiche (dauerhaft) quersubventioniert?
  • Welche Kooperationsvereinbarungen bestehen (niedergelassene Therapeuten, Ärzte, ... )?
Personalsituation
  • Wie hoch ist Ihre Fachkraftquote? Gibt es Probleme bei der Beschaffung von qualifiziertem Personal?
  • Wie ist die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter(innen) geregelt?
  • Wie hoch ist die Mitarbeiterfluktuation?

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