(02.10.2024) Waffen und Rüstungsgüter

Mit Nachhaltigkeit nichts zu tun

Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) tritt aktuellen Bestrebungen, Waffen und Rüstungsgüter in der EU als nachhaltig zu klassifizieren, mit christlich motivierten Argumenten entgegen. Sie bleibt damit bei ihrer bisherigen Position und schließt Rüstungskonzerne aus dem Anlageportfolio aus.

Seit dem Ukraine-Krieg diskutieren Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit intensiv darüber, mehr Geld für Waffen und Rüstungsgüter auszugeben. Die Europawahl hat die Diskussion zusätzlich befeuert. Inzwischen liegen in Brüssel Vorschläge auf dem Tisch, Waffen und Rüstungsgüter als nachhaltig zu klassifizieren, um entsprechende Investitionen in die Rüstungsindustrie zu fördern. Die KD-Bank setzt sich mit dem Arbeitskreis Kirchlicher Investoren (AKI) dafür ein, dass die diesen Vorschlägen zugrunde liegende Diskussion über die Notwendigkeit einer Landesverteidigung nicht mit der Diskussion über nachhaltige Investments vermischt wird.

"Es ist für uns nicht nachvollziehbar und nicht tragbar, dass Waffen und Rüstungsgüter nachhaltig sein sollen", sagt Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der KD-Bank. Er skizziert drei Gründe für diese Position, erstens: Wer in Hersteller von Rüstungsgütern und Waffen investiert, geht das Risiko ein, dass diese Produkte nicht nur zu Abschreckungszwecken oder zur Verteidigung eingesetzt werden. Zweitens: Waffen und Rüstungsgüter lassen sich auch nicht als sozial nachhaltig klassifizieren. Der Einsatz von Waffen und Rüstungsgütern hat unmittelbar negative Folgen für die Menschen. Insofern können diese Produkte nicht als sozial im Sinne der ESG(Environmental, Social, Governance-)Kriterien gelten. Als dritten Grund nennt Thiesler: "Als Bank für Kirche und Diakonie möchten wir als Kapitalanleger nicht von Dividenden und Kursgewinnen von Rüstungsunternehmen profitieren." 

Fragen der Verteidigung, Aufrüstung oder die militärische Unterstützung von Verbündeten usw. waren und sind weiterhin Sache des Staates. Die Hilfen für die Ukraine und der aktuelle Zustand der Bundeswehr sind aus Sicht der KD-Bank keine überzeugenden Argumente dafür, warum diese hoheitlichen Aufgaben jetzt auf die Finanzbranche oder damit sogar auf die Anlegerinnen und Anleger, die nachhaltig investieren wollen, übertragen werden.

"Wir sind für unsere Kundinnen und Kunden ein verlässlicher Finanzdienstleister, der seinen Werten und Versprechen – also auch seinen Aussagen dazu, was Nachhaltigkeit bedeutet – treu bleibt. Dazu gehört auch, dass wir unsere Ausschlusskriterien nicht an politische Forderungen anpassen, wenn diese im klaren Widerspruch mit unseren christlich geprägten Werten stehen", sagt Thiesler.