Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) ist eine Bildungs- und Forschungseinrichtung für die zukunftsweisenden Berufsfelder wie Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, Erziehung und Bildung sowie Gemeinde. Durch eine Initiative der Studierendenschaft hat sich die EHB für eine Zusammenarbeit mit der Bank für Kirche und Diakonie entschieden. Entscheidend waren das christliche Profil und die nachhaltige Ausrichtung unserer Bank.
(22.10.2019) Evangelischen Werten verpflichtet
Im Portrait: Evangelische Hochschule Berlin
Hochschulische Aufgabe ist es, junge Menschen für diese Berufsfelder Soziale Arbeit, Gesundheit/
Pflege, Erziehung/Bildung und Gemeinde zu begeistern und sie umfassend auf akademischem, wissenschaftlichem Niveau für die berufliche Praxis zu bilden. Als staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft übernimmt die EHB damit eine gesamtgesellschaftliche Bildungsverantwortung. Überwiegend staatlich refinanziert, ist die Hochschule als Körperschaft des öffentlichen Rechts in Aufbau und Struktur einer staatlichen Hochschule vergleichbar. Eine wesentliche Querschnittsaufgabe ist die Wertevermittlung für die Arbeit mit Menschen. Hier spielt das evangelische Profil eine besondere Rolle und ist auch curricular verankert. Die Trägerin, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz, zeigt sich auch im Studienangebot. Im Studiengang Evangelische Religions- und Gemeindepädagogik beginnen jährlich zum Wintersemester rund 40 Studierende zuerst ein Bachelor- und darauf aufbauend ein Masterstudium, um zukünftig einen Beruf in Kirche und Gemeinde zu übernehmen. Das ist wahlweise der Evangelische Religionsunterricht in Schulen oder – abhängig von den jeweiligen landeskirchlichen Regelungen – die zweite gemeindepädagogische Ausbildungsphase (Vikariat) für den Beruf der/des ordinierten Gemeindepädagog/-in.
Zurzeit lernen rund 1 550 Studierende auf dem grünen Campus im Südwesten Berlins. Mehr als 60 hauptamtliche Professor/-innen und Dozent/-innen sowie rund 200 Lehrbeauftragte aus der Praxis lehren und forschen an einer der ältesten Bildungsstätten für soziale Berufe in Deutschland, die auf eine seit dem Jahr 1904 bestehende Ausbildungstradition in Berlin zurückblicken kann. Die Lehrqualität der EHB ist geprägt durch eine intensive und professionelle Betreuung der Studierenden.
Die EHB pflegt gute Kontakte zu Trägern und Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie zu Einrichtungen der Diakonie und der Evangelischen Kirche. Die Hochschule gilt als kompetente Partnerin für praxisorientierte Lehre und anwendungsorientierte Forschung. Zudem bestehen Kooperationen und Projektpartnerschaften mit Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland.
Der Impuls zu einem Bankwechsel – weg von einer klassischen Bank, hin zu einer alternativen Bank – kam 2013 aus der Studierendenschaft der EHB, die das Thema in das studentische Gremium einbrachte.
Das Studierendenparlament bildete eine Projektgruppe, die Informationen über alternative Banken recherchierte, mit NGOs Kontakt aufnahm, ein Dossier sowie einen synoptischen Vergleich erarbeitete und schließlich Angebote einholte. Neben den Kriterien für Kreditvergabe und für Geldanlagen standen Grundsatzfragen zur demokratischen Kontrolle und zur transparenten Geschäftspraxis im Fokus. Zudem wurden Spekulationen mit Nahrungsmitteln, die Unterstützung der Rüstungs- und Atomindustrie, aktiver Lobbyismus und die Vermittlung von Steueroasen abgelehnt.
Zunächst standen fünf alternative Banken zur Wahl, drei davon schieden direkt beim Abgleich des jeweiligen Angebots mit dem zuvor entwickelten Kriterienkatalog oder weiteren Gesprächen aus. Zwei Institute hat die Projektgruppe zu vertiefenden Gesprächen eingeladen, eine davon war die Bank für Kirche und Diakonie.
Nach den Gesprächen kontaktierte die Projektgruppe drei Hochschulen, die bereits Kundinnen der Banken waren, um deren Erfahrungswerte in der Zusammenarbeit abzufragen. Im Vergleich gab der transparente Nachhaltigkeitsfilter der KD-Bank den Ausschlag. Das Resümee des Studierendenparlaments lautete: „Wir erleben die KD-Bank als eine Bank, welche durchaus dazu bereit ist, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen und auch hinterfragen zu lassen. Darüber hinaus nimmt die KD-Bank – als eine der wenigen ethischen Banken – aktiv Einfluss auf die Politik von Unternehmen. Damit unterscheidet sie sich maßgeblich von anderen Geldinstituten und nimmt ihre Verantwortung angemessen wahr.“
Seit dem Wintersemester 2013 kann man an der EHB das Studienfach Hebammenkunde studieren. Das duale Studium führt in acht Semestern zum Bachelor of Science. Nach sechs Semestern absolvieren die angehenden Hebammen ihren berufsqualifizierenden Abschluss und stehen dann sofort dem Arbeitsmarkt als Hebamme zur Verfügung. Die Hochschule ermöglicht damit bereits seit fünf Jahren eine wissenschaftlich basierte Qualifizierung der Hebammen, so wie es aktuell vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Referentenentwurf des neuen Hebammengesetzes gefordert wird: Alle Hebammen sollen zukünftig akademisch im Rahmen eines dualen Studiums ausgebildet werden, das neben der Vermittlung wissenschaftlich fundierter theoretischer Inhalte auch praktische Studienphasen in der klinischen und außerklinischen Hebammenversorgung vorsieht.
An der EHB besteht für Studierende der Sozialen Arbeit seit vielen Jahren die Möglichkeit einer zertifizierten Qualifikation im Bereich Theaterpädagogik. Die Qualifikation setzt sich aus Teilen des Lehrangebots im Rahmen des Studiums und aus Extrakursen zusammen, welche die Studierenden zusätzlich belegen müssen. Ziel ist die selbstständige theaterpädagogische Projektentwicklung und -durchführung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen auf der Basis künstlerischer kollektiver Arbeitsweisen sowie die Erweiterung der Handlungsfähigkeit in der (sozial-)pädagogischen Praxis durch das Medium Theater.
Im Bereich Forschung sei hier noch das Kompetenzteam „Frühe Bildung in der Familie“ genannt, welches mit seiner wissenschaftlichen Expertise Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Bereich der frühkindlichen Bildung und Familienbildung berät und unterstützt. Den Schwerpunkt bildet dabei die wissenschaftliche Begleitung des ESF-Bundesprogramms „Elternchance II – Familien früh für Bildung gewinnen“.
Zusammen mit den fünf anderen Berliner Fachhochschulen ist die EHB Mitglied im Verbund „BIT⁶ – Berlin Innovation Transfer“. Der Verbund bündelt Kompetenzen um forschungsbasiertes Wissen, anwendungsorientierte Ideen und neue Technologien aus den Hochschulen. Mit Angeboten und Kooperationen im technischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich fördert der Hochschulverbund die Belebung einer vielfältigen Innovationskultur in Berlin. Das umfasst wissenschaftliche Projekt- und Forschungsbegleitung, die Unterstützung bei der Talentsuche und die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte sowie Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme für Mitarbeiter-/innen bis zum Gründungsservice für Start-ups. Dabei setzen die sechs Hochschulen auf die Handlungsfelder „Gesundes Leben“, „Soziale Teilhabe, Sicherheit und Integration/Inklusion“ und „Urbane Technologien und Produktion“.
Derzeit baut die Hochschule eine zentrale Fort- und Weiterbildungseinrichtung aus. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte im Rahmen des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ von 2011 bis 2017 an der EHB die Entwicklung und Erprobung zahlreicher Zertifikatskurse aus den Bereichen Sozial- und Gesundheitswesen, Religion sowie (frühkindliche) Bildung. Auf dieser Basis wurde die Zentrale Fort- und Weiterbildungseinrichtung der EHB gegründet. Damit stehen mittelfristig allen Interessierten Zertifikatskurse an der EHB offen.
STUDIERENDE
lernen auf dem grünen Campus im Südwesten Berlins.
LEHRBEAUFTRAGTE
aus der Praxis lehren an der EHB.
BEGANN
die Ausbildungstradition für soziale Berufe in Berlin.
HAUPTAMTLICHE
Professor/-innen und Dozent/-innen lehren und forschen an der EHB.
„Die Studierenden haben sich damals eine nachhaltige Bank gewünscht. Die Hochschulleitung hat dies ausdrücklich unterstützt, wollte aber nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine konfessionelle Bank. Die Wahl fiel auf die KD-Bank, unter anderem auch deshalb, weil sie die einzige war, die die Studierenden einlud und einen offenen Einblick in die Bankgeschäfte gewährte. Der Kontowechsel verlief reibungslos. Die Zusammenarbeit ist sehr gut.“
Yvonne Seifert,
Leitung Haushalt EHB
„Das breite Spektrum spricht mich an. Als Sozialarbeiterin kann ich z. B. in der Bewährungshilfe oder in einer Justizvollzugsanstalt arbeiten. Im Verlauf des Studiums konnte ich diverse Justizvollzugsanstalten inklusive Frauenvollzug besuchen. So habe ich viel Erfahrung gesammelt und kann an mein Vorstudium der Kriminologie mit Psychologie in London anknüpfen: Kriminologie meets Soziale Arbeit! Ich habe mich für ein Studium an der EHB entschieden, da sie im Gegensatz zu anderen Universitäten einen kleinen und überschaubaren Campus bietet. Das hat Vorteile. Zudem ist es hier schön grün. Ganz persönlich habe ich zur örtlichen Gemeinde „Zur Heimat“ eine besondere Verbindung, da ich als Jugendliche dort in einem Gospelchor mitgesungen habe.“
Kassandra Carelos,
Studentin im Studiengang Soziale Arbeit