Kinder haben Rechte. Kinder haben zum Beispiel das Recht, in Frieden zu leben, gut versorgt zu werden und in die Schule zu gehen. Während uns dies selbstverständlich erscheint, gibt es in vielen Ländern Nachhholbedarf. Für uns ein Grund mehr, Kinderrechte stärker in unseren Fokus zu nehmen. In enger Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe und weiteren Partnern ist ein neuer Investmentfonds entstanden, der KinderZukunftsFonds. Er bildet einen weiteren Baustein in unserer ganzheitlich nachhaltigen Strategie.
KinderZukunftsFonds
Auf dem Weg in eine bessere Zukunft für Kinder
Den KinderZukunftsFonds kennzeichnet eine Besonderheit: Ein Jugendrat gestaltet ihn aktiv mit. Ratin Sazedul gehört zu den derzeit 15 Mitgliedern. Warum er sich als junger Mensch im Jugendrat engagiert und was ihm dabei wichtig ist, erläutert unser Beitrag.
Foto: Steffen Kugler
Ratin Sazedul hat sich entschieden, mitzuentscheiden. 2022 sagte er seine Mitarbeit im Jugendrat des KinderZukunftsFonds zu. Die Kindernothilfe hatte ihn angeworben. Das große christliche Hilfswerk kannte er bereits durch seine Mitarbeit in einem weiteren Jugendgremium.
„Außerdem interessierte mich, wie sich ein Investmentfonds und die Rechte von Kindern zusammenbringen lassen“, erzählt der gebürtige Heidelberger, Jahrgang 2004. Den Initiatorinnen – der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) und der Kindernothilfe – war es bereits bei den ersten Gesprächen über einen neuen Fonds wichtig, junge Menschen in dessen Ausgestaltung einzubinden.
"Es ging uns darum, ihre altersspezifische Sichtweise, ihre Erwartungen und ihr Verständnis von Kinderrechten zu integrieren“, so Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender KD-Bank. Auch über den Grad ihrer Partizipation sollten sie bestimmen. Das Ergebnis: ein autark arbeitendes Gremium, dem – Stand Anfang 2024 – insgesamt 15 Mitglieder im Alter zwischen 14 und 28 Jahren angehören. Zwei von ihnen sind im Kriterienausschuss vertreten, diskutieren und entscheiden dort mit.
Neue Themen und Kontakte
Ein Jahr lang vertrat Ratin Sazedul seine Altersgenossen im Ausschuss. Inzwischen wirkt er ausschließlich im Jugendrat mit. „Durch das Engagement für den Fonds habe ich viel Neues erfahren, beispielsweise was es mit Fair-Trade-Siegeln in der Kakaobranche auf sich hat. Außerdem habe ich sehr viele interessante Menschen mit vielfältigen beruflichen Hintergründen und Blickwinkeln kennengelernt“, sagt der VWL-Student im dritten Semester. Schon in der Schulzeit beschäftigte ihn die Frage, wie Menschen zu Entscheidungen gelangen – insbesondere im Kontext von sozialer Gerechtigkeit. Auf der Suche nach Antworten las er Publikationen verschiedener Nobelpreisträger.
Unterschiedliche Sichtweisen seien sinnvoll, um ein Thema richtig zu erfassen und eine qualifizierte Entscheidung zu treffen, ist er überzeugt. Das gelte auch für Anlagekriterien von Fonds. Eine Gefahr, dass viele Blickwinkel vom klaren Kurs – nachhaltig und im Sinne nachfolgender Generationen – ablenkten, sieht er nicht. „Mir ist kein Beispiel aufgefallen, bei dem eine Entscheidung für die Weiterentwicklung des Fonds nicht kohärent getroffen wurde“, so Ratin Sazedul.
Nach den eigenen Möglichkeiten engagieren
Zur Gremienarbeit möchte er selbst eine eher zurückhaltende, realistische Sichtweise beitragen. Diese Rolle nahm er auch ein, als der Jugendrat darüber diskutierte, ein zusätzliches Team für organisatorische Aufgaben zu wählen. „Eine weitere Wahl schien mir kontraproduktiv. Wir haben uns letztlich auch dagegen entschieden. Die gemeinsam beschlossene Lösung lautet nun: Jede/jeder hilft nach ihren/seinen Kapazitäten bei organisatorischen Sachen mit.“ Diese Freiheit schätzt er auch bei seinem Engagement für den Jugendrat: „Wenn eine Prüfung ansteht, haben alle Verständnis dafür, dass ich dann etwas kürzertrete oder bei einem der wenigen Treffen, die in Präsenz stattfinden, nur online zugeschaltet bin.“ Auf wenige Tage im Monat schätzt er den Aufwand für den Jugendrat. Dadurch bleibe ihm noch Zeit für seine vielfältigen Interessen und seine weiteren ehrenamtlichen Projekte.
6 Gründe
für ein Engagement im Jugendrat des KinderZukunftsFonds
- Partizipationsrechte der jungen Generation nutzen
- Mitwirken am großen Thema soziale Gerechtigkeit
- Die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen einbringen
- Vernetzen mit Expertinnen und Experten aus der Finanzbranche und von gemeinnützigen Organisationen
- Austausch mit Gleichaltrigen zu wichtigen Zukunftsthemen
- Blick über den eigenen Tellerrand von Schule und Ausbildung
Der Hintergrund
Viel konzeptionelle Vorarbeit steckt in dem im Mai 2021 neu aufgelegten KinderZukunftsFonds. In gemeinsamen Workshops von KD-Bank, Kindernothilfe und Südwind-Institut haben wir versucht, eine Kapitalanlage aus der Perspektive der jungen Generation zu sehen. Schnell wurde klar, dass es dabei um mehr als die Berücksichtigung von Kinderrechten im engeren Sinne geht. Es geht um eine langfristige Perspektive für Kinder. Außerdem war den Initiatoren wichtig, diese Zielgruppe aktiv in die Prozesse rund um den neuen Fonds einzubeziehen.
Konzept
Nach der Vorarbeit wurden zwei weitere Partner eingebunden: Union Investment für die Aufgabe als Kapitalverwaltungsgesellschaft und verantwortlich für das Portfoliomanagement, ferner EthiFinance, die den Kinderrechte-Basis-Check sowie ergänzende Prüfungen des Portfolios übernimmt. Eine Investition erfolgt ausschließlich in Unternehmen, die ihre Verantwortung hinsichtlich der Achtung der Kinderrechte anerkennen. Den Schwerpunkt bilden Unternehmen, die ihren Gestaltungsfreiraum im Positiven nutzen und Bedingungen schaffen, die die Zukunft von Kindern verbessern.
Jugendrat
Wir fördern aktiv die Teilhabe von jungen Menschen und freuen uns, dass an dem Kriterienkatalog ein Jugendrat mitwirkt. Die Jugendrat-Mitglieder sind zwischen 14 und 25 Jahre alt und kommen aus dem Umfeld der Kindernothilfe oder sind Auszubildende der KD-Bank.
Grußwort von Ban Ki-moon
Motivierende Worte für das Fondsprojekt sendete uns Ban Ki-moon, der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen. In seinem Grußwort zur Gründung des KinderZukunfsFonds bedankt er sich für das Engagement zur Stärkung der Kinderrechte:
"I applaud the initiators of the KinderZukunftsFonds, Bank für Kirche und Diakonie – KD-Bank and Kindernothilfe, for their efforts to push the sustainable finance discussion to the next level and to accept the challenge of identifying available data sets and indicators that can inform best and pro-active corporate practice to support the rights of the child, a key element of the SDGs.“
Hier investiert der Fonds
Der KinderZukunftsFonds ist ein Mischfonds, der überwiegend in internationale Aktien und Renten investiert. Darüber hinaus wird in fest- oder variabel verzinsliche Anleihen sowie in Geldmarktinstrumente investiert. Der KinderZukunftsFonds investiert 55 Prozent bis 80 Prozent in Aktien.
Die Investitions- und Anlageentscheidungen des KinderZukunftsFonds orientieren sich zum einen an den Kriterien, die die Kindernothilfe formuliert hat. Im Wesentlichen zielen diese Kriterien auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Erziehung, Umweltschutz und die Entwicklungszusammenarbeit. Weitere Kriterien berücksichtigen Chartas, Leitlinien und ähnliche Dokumente verschiedener Organisationen, die den Schutz und die Förderung von Kinderrechten thematisieren:von UNICEF, Save the Children und Global Compact. Außerdem orientieren sie sich an entsprechenden Gesetzen und Vorgaben einzelner Staaten.
Der Kriterienausschuss des KinderZukunftsFonds berät bei der Erstellung und regelmäßigen Aktualisierung des Kriterienkataloges. Ihm gehören Expertinnen und Experten aus verschiedenen Branchen an, die die Werte der Kindernothilfe teilen: Sie bringen Wissen und Erfahrung in der Kinderrechtsarbeit und Entwicklungszusammenarbeit, der Transformationsforschung und entsprechenden Politikprozessen, der Kapitalmärkte und der nachhaltigen Geldanlage in den Ausschuss ein.
Name |
KinderZukunftsFonds |
WKN | A2QFXK |
ISIN | DE000A2QFXK0 |
Fondswährung | Euro |
Auflagedatum | 03.05.2021 |
Geschäftsjahr | 01.04.–31.03. |
Ertragsverwendung | Ausschüttend Mitte Mai. Der ausgeschüttete Betrag kann als Spende an die Kindernothilfe überwiesen werden. Bedingung: Verwahrung im UnionDepot |
Mindestanlage | 25 Euro |
Verwaltungsgesellschaft | Union Investment Privatfonds GmbH |
Nachhaltigkeit (SFDR) | ESG-Fonds nach Artikel 8 SFDR |
Die Chancen im Einzelnen:
- Ertragschancen der internationalen Aktien- und Rentenmärkte sowie Risikoreduzierung
durch die Kombination von Aktien- und Renteninvestitionen - Risikostreuung und professionelles Fondsmanagement sowie Insolvenzschutz
durch Sondervermögen - Chancen auf Wechselkursgewinne
- Teilnahme an den Wachstumschancen von Schwellen- bzw. Entwicklungsländern
- Berücksichtigung von nachhaltigen und ethischen Kriterien in der Anlagepolitik
Die Risiken im Einzelnen:
- Marktbedingte Kurs- und Ertragsschwankungen sowie Bonitätsrisiken
einzelner Emittenten/Vertragspartner - Wechselkursschwankungen
- Erhöhte Kursschwankungen und Verluste beziehungsweise Ausfälle bei Anlagen in Schwellen- bzw. Entwicklungsländern
- Abweichung der Anlagepolitik von individuellen Nachhaltigkeits- und Ethikvorstellungen
- Erhöhte Wertschwankungen aufgrund der Zusammensetzung des Fonds
Für die Investition in den KinderZukunftsFonds gibt es keine Mindestanlagesumme. Der Fonds kann in einem Wertpapierdepot bei der Bank für Kirche und Diakonie oder bei der Union Investment verwahrt werden. Für Privatkunden bieten wir Fondssparpläne der Union Investment ab einem regelmäßigen Sparbetrag von 25 Euro an.
Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ist die Bezeichnung für die "Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27.11.2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor" (kurz: Offenlegungsverordnung). Die Verordnung verpflichtet Finanzdienstleister zur Veröffentlichung von Informationen zum Beispiel zur Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken, zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in Anlageentscheidungen und negativen oder positiven Auswirkungen der Anlage auf ökologische und soziale Aspekte.
ESG-Fonds nach Artikel 8 SFDR berücksichtigen ökologische und/oder soziale Kriterien systematisch bei ihren Investitionsentscheidungen. Zum Beispiel können bestimmte Branchen ausgeschlossen sein. Die Fonds müssen ihre ESG-Strategie offenlegen und regelmäßig dazu berichten.
Impact-Fonds nach Artikel 9 SFDR streben konkrete Nachhaltigkeitsziele an, zum Beispiel die Reduktion von CO2-Emissionen oder die Schaffung humaner Arbeitsbedingungen. Sie berichten transparent über ihre ESG-Strategie und die messbare Wirkung ihrer Investments bezüglich ökologischer und sozialer Ziele.
Der Jugendrat begleitet die Entscheidungen zum KinderZukunftsFonds aus Jugendsicht. Die beteiligten jungen Menschen aus verschiedenen Branchen kommen regelmäßig mit den Verantwortlichen und den Expert*innen der Kindernothilfe, der KD-Bank, Union Investment und des Kriterienausschusses zusammen, um über zukunftsorientierte und nachhaltige Investments zu sprechen.
Der Jugendrat bespricht die Kriterien, die Auswahl der Investitionen sowie die Nachhaltigkeit von konkreten Anlagemöglichkeiten.
- Lennart Wallrich (Kindernothilfe e. V.): Lennart.Wallrich@KNH.de
- Johannes Dietrich (Sprecher): Johannes.Dietrich@KD-Bank.de
Rechtliche Hinweise
Bitte beachten Sie: Diese Informationen stellen keine Handlungsempfehlungen dar und ersetzen nicht die individuelle Anlageberatung. Ausführliche produktspezifische Informationen und Hinweise zu Chancen und Risiken des jeweiligen Fonds entnehmen Sie bitte dem aktuellen Verkaufsprospekt, den Vertragsbedingungen sowie den Jahres- und Halbjahresberichten, die Sie bei der Union Investment oder bei uns kostenlos erhalten können. Diese Dokumente bilden die allein verbindliche Rechtsgrundlage für den Kauf von Fondsanteilen.