(15.05.2019) Zukunftsfähig bleiben

Veränderungen am Standort Duisburg und bezüglich unserer Bargeldlogistik

Die Niedrigzinsphase in ihrer extremen Ausprägung, die zunehmenden regulatorischen Anforderungen für Banken und die Digitalisierung sind die Chancen und Herausforderungen, denen sich die Bank für Kirche und Diakonie derzeit neben dem Kernauftrag stellt und die ein vorausschauendes Handeln erfordern. Auch Dienstleistungen und Standorte stehen auf dem Prüfstand. Eine Partnerschaft mit der ReiseBank bringt für viele Kunden neue Möglichkeiten.

Die Niedrigzinsphase in ihrer extremen Ausprägung, die zunehmenden regulatorischen Anforderungen für Banken und die Digitalisierung sind die Chancen und Herausforderungen, denen sich die Bank für Kirche und Diakonie derzeit neben dem Kernauftrag stellt und die ein vorausschauendes Handeln erfordern. Auch Dienstleistungen und Standorte stehen auf dem Prüfstand. Eine Partnerschaft mit der ReiseBank bringt für viele Kunden neue Möglichkeiten.

Interview mit Dr. Ekkehard Thiesler

Herr Dr. Thiesler, hier an dieser Stelle, bei vielen Veranstaltungen und in persönlichen Gesprächen haben Sie von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise und ihren Folgen berichtet. Nun gibt es Neuigkeiten. Welche sind das?

Wir stehen – insbesondere im Vergleich zu vielen anderen Banken – gut da. Ursächlich dafür sind zum einen die Rücklagen, die wir seit vielen Jahren vorausschauend gebildet haben. Zum anderen trägt unser schlanker Kostenapparat dazu bei. Natürlich stellen wir unsere Prozesse und Dienstleistungen regelmäßig auf den Prüfstand. Ein Beispiel ist die Bargeld-Logistik. Hier gehen wir eine Partnerschaft mit der ReiseBank ein, die einem ganz überwiegenden Teil unserer Kundinnen und Kunden Vorteile bringen wird: nämlich den Zugang zu Bargelddienstleistungen an über 90 Standorten der ReiseBank in Deutschland – das konnten wir bislang nicht bieten.

Was bedeutet das für die Bargelddienstleistungen der Bank in Dortmund, Dresden und Duisburg?

Das Kassengeschäft am Schalter werden wir in der aktuellen Form nicht weiterführen. 2018 beispielsweise nutzten lediglich 4 % der Kundinnen und Kunden überhaupt unsere Kassen in Dortmund, Dresden und Duisburg. Das rechtfertigt die vergleichsweise hohen Kosten einfach nicht mehr. Dafür wird es aber in Dortmund und Dresden einen erweiterten selbstbedienten Service über Automaten geben, die außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich sind. In Duisburg gibt es den bekannten Geldautomaten für Auszahlungen.

Die ReiseBank ist eine 100%ige Tochter der DZ Bank und zählt somit zum genossenschaftlichen Finanzverbund. Sie bietet an ihren 90 Standorten in Deutschland vielfältige Dienstleistungen für Bargeld und Edelmetalle. Welche Vorteile haben die Kunden der Bank für Kirche und Diakonie?

Schon seit gut drei Jahren arbeiten wir im Sortengeschäft, also Ein- und Auszahlen von ausländischem Bargeld, erfolgreich mit der ReiseBank zusammen. Zukünftig können unsere Kundinnen und Kunden die ReiseBank für weitere Bargeldservices nutzen, vor allem sind dies: Bargeldeinzahlung und die Auszahlung großer Beträge, die nicht am Geldautomaten möglich sind. Das Ganze funktioniert auf Wunsch auch per Kurierdienst und sollte über unsere Beraterinnen und Berater beauftragt werden; nur dann gelten die Sonderkonditionen, die wir mit der ReiseBank ausgehandelt haben: ein neuer Service für den ganz überwiegenden Teil unserer Kunden, die nicht in der Nähe einer unserer Filialen wohnen.

Was machen Kirchengemeinden mit ihren Kollekten?

Auch für Kirchengemeinden bieten wir mit der ReiseBank gute Lösungen: Es ist möglich, Kollekten auf ein Konto bei der KD-Bank einzuzahlen und auf Wunsch auch vor Ort abholen zu lassen. Wir werden Kunden, die regelmäßig Bargeld einzahlen, dazu noch näher informieren.

Für den Standort Duisburg stehen noch weitere Veränderungen an. Welche sind das?

Wir möchten heute frühzeitig und offen darüber informieren, dass wir uns nach einer umfassenden Prüfung dazu entschieden haben, die Filiale in Duisburg ab Mitte 2020 in ihrer jetzigen Form nicht weiterzuführen. Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, weil wir eine lange Tradition in Duisburg haben. Wir planen, stattdessen ein oder zwei Repräsentanzen im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland einzurichten, die die Möglichkeit für umfassende Beratungsgespräche bieten werden. Wir sind davon überzeugt, dass diese Variante besser zum Beratungsbedarf unserer Kundinnen und Kunden passt und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Was bedeutet das für Kundinnen und Kunden, die die Filiale in Duisburg nutzen?

Für unsere Kundinnen und Kunden in Duisburg wird die Einschränkung im Wesentlichen darin bestehen, dass wir Ein- und Auszahlungen von Bargeld ab Juni 2019 nicht mehr in der gewohnten Weise vornehmen können und wir die Schließfächer zum Ende des ersten Quartals 2020 kündigen werden. Auch in Duisburg gibt es eine Filiale der ReiseBank, die zentral im Bahnhof zu finden ist. Den Geldautomaten für Auszahlungen und die gewohnte Beratung im Privatkundengeschäft werden wir bis Mitte 2020 in Duisburg weiter anbieten. Nach der Schließung möchten wir unsere Privatkunden telefonisch und bei komplexeren Fragestellungen, wie zum Beispiel einer Baufinanzierung, der Altersvorsorge- oder der Vermögensberatung, auf Wunsch bei ihnen zuhause, vor Ort in Duisburg oder in einer Repräsentanz im Rheinland beraten.

Was bedeutet das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg?

Über diese Entscheidung haben wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig informiert. Wir haben zugesagt, dass wir keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen werden und allen Mitarbeitenden Arbeitsplätze in unserer Zentrale in Dortmund anbieten.



„Wir haben uns entschieden,
die Filiale in Duisburg nicht weiterzuführen
und stattdessen ein oder zwei Repräsentanzen
im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland zu eröffnen.
Für alle Mitarbeitenden der Filiale Duisburg
haben wir am Standort Dortmund Arbeitsplätze und Aufgaben."



Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender KD-Bank