Heute hat die 72. ordentliche Generalversammlung der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) getagt. Der Vorsitzende des Vorstands, Dr. Ekkehard Thiesler, berichtete nicht nur über die Geschäftszahlen 2024, sondern ging auch auf die 100-jährige Geschichte samt Vorgängerinstituten ein: „Was hat unsere Gründer bewegt? Martin Niemöller, unser bekanntester Gründervater und der erste Vorstandsvorsitzende der Münsteraner Kirchenbank, hat diese Frage sehr treffend beantwortet. Die in der Weimarer Republik gegründeten Kirchenbanken waren ‚Geschöpfe der Not‘. Die Hyperinflation des Jahres 1923 hatte auch evangelische Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen, damals noch Innere Mission genannt, in den finanziellen Ruin gestürzt. Unsere Vorgängerinstitute schlossen die Lücke und verliehen Geld.“ So konnten ältere Menschen, Kriegsversehrte, Vereinsamte, Witwen und Waisen und andere Bedürftige in schwierigen Zeiten umsorgt werden. „Mit diesem Geschäftszweck hat die Bank in den verschiedenen politischen Systemen der letzten 100 Jahre agiert und bedarfsorientierte Finanzdienstleistungen für Kirche und Diakonie angeboten. Damit sind wir bis heute erfolgreich“, so Thiesler weiter. Mehr Infos zum Jubiläum finden Sie hier: www.kd-bank.de/100-jahre
Kredit- und Wertpapiergeschäft weiter ausgebaut
Bereits im Mai hatte die KD-Bank ihre Geschäftszahlen 2024 veröffentlicht: Die Zuwachsrate im Kreditgeschäft lag bei 5,5 %, rund 3,2 Milliarden Euro hat die KD-Bank insgesamt an Krediten vergeben. 343,4 Millionen Euro Kredite wurden neu zugesagt und flossen größtenteils in Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität im Alter, in den Bau von bezahlbarem Wohnraum und in Immobilien mit nachhaltigen Kriterien. Auf der Anlageseite haben die Kunden die Kapitalmarktsituation genutzt, um verstärkt in Wertpapiere zu investieren. Der Zuwachs in diesem Segment liegt bei über 4,5 %, insgesamt haben Kunden rund 5,2 Milliarden Euro investiert. Folglich waren die Kundeneinlagen (4,7 Mrd. Euro) und damit die Bilanzsumme (6,4 Mrd. Euro) leicht rückläufig. Das betreute Kundenvolumen (Summe aus Einlagen und Wertpapieren) stieg leicht auf 9,9 Milliarden Euro an.
Ertragslage solide
Die Ertragslage für das Geschäftsjahr 2024 war solide, der Jahresüberschuss ermöglicht die Ausschüttung einer Sonderdividende anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bank im Jahr 2025. Neben der planmäßigen Dotierung der Rücklagen wird auch die Eigenkapitalbasis weiter gestärkt. Die Mitglieder haben den Jahresabschluss heute beschlossen, Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und der Dividendenzahlung in Höhe von 5 % – also 100 Basispunkte mehr als in den letzten Jahren und 1 Basispunkt für jedes Jahr des Bestehens der Bank – zugestimmt.
Marlehn Thieme scheidet aus dem Aufsichtsrat aus
Nach elf Jahren Aufsichtsratsmitgliedschaft – davon zehn Jahre als Vorsitzende – hat Marlehn Thieme die Verantwortung in jüngere Hände gelegt. Die 68-jährige Juristin ist mit der heutigen Generalversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In einer konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wird ein/e neue/r Vorsitzende/r gewählt werden. (Presseinfo folgt)
Festrede: Freiheit in stürmischen Zeiten
Altbundespräsident, Dr. Joachim Gauck, sagte in seiner Festrede, Freiheit gelinge dann, wenn Menschen Verantwortung übernehmen würden: „Wenn wir sagen: Ja, ich bin zuständig.” Diese Verantwortung haben auch die Gründerväter der KD-Bank übernommen: Sie haben, obwohl sie Theologen und Juristen waren, eine genossenschaftliche Bank gegründet, um Missstände zu beseitigen. Joachim Gauck betonte den Wert des Engagements: „Wenn wir uns wirklich hineintrauen in aktives Mitmachen, ist das immer mit Mühe verbunden.” Doch es sei gerade diese Mühe, Verantwortung zu akzeptieren, die uns nachhaltig glücklich und frei mache.