Unser Nachhaltigkeitsfilter

Verantwortungsvoller Umgang mit Geld

Der Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Diakonie ist ein wesentlicher Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie der Bank. Wir setzen den Nachhaltigkeitsfilter seit dem 1. Januar 2008 für die Eigenanlagen der Bank (Depot A) ein, um den verantwortungsbewussten Umgang mit den anvertrauten Vermögenswerten der Mitglieder und Kunden zu systematisieren und zu dokumentieren. Der Prozess wird von einem bereichsübergreifenden Projektteam regelmäßig überprüft und aktualisiert. Die aktuelle Version des Filters, mit der weitreichende Ausschlüsse im Bereich der fossilen Energieträger umgesetzt wurden, ist seit Mitte 2018 im Einsatz.

Übersicht

Ziel ist es, nachhaltige Aspekte bei der Geldanlage gleichberechtigt zu den „klassischen“ Zielen der Vermögensanlage: Rendite, Sicherheit und Liquidität zu berücksichtigen. Bei der Ausgestaltung des Prozesses und der Definition der (Ausschluss-)Kriterien orientieren wir uns u. a. an folgenden internationalen Standards und kirchlichen Orientierungshilfen:

  • der Verpflichtung der Weltkirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung
    der Schöpfung, die als konziliarer Prozess 1983 in Vancouver in Gang
    gebracht wurde
  • den UN Principles of Responsible Investments (UN PRI)
  • den 10 Prinzipien des UN Global Compact für Unternehmen
  • dem Leitfaden für ethisch nachhaltige-Geldanlage in der EKD

Die genaue Definition der ethisch-nachhaltigen Kriterien für Unternehmen und Länder sowie deren Wirkungsweise beschreiben wir in der Broschüre „Nachhaltigkeitsfilter". Derzeit überarbeiten wir die Texte in der Broschüre auf Basis der neuen, zusätzlichen ethisch-nachhaltigen Aspekte, die wir in unserem KD-Nachhaltigkeitsfilter berücksichtigen. Die strengen ethisch-nachhaltigen Indikatoren der Geldanlage schreiben wir zukunftsorientiert fort. Wir setzen uns dafür ein, dass Kunden, die dem KD-Nachhaltigkeitsfilter folgen, sowohl die regulatorischen Ansprüche als auch den Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche erfüllen.


Bei der Erarbeitung des KD-Nachhaltigkeitsfilters orientiert sich die Bank für Kirche und Diakonie an dem "Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der EKD".

Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der EKD
Wie lässt sich Geld ethisch verantwortlich so anlegen, dass es Nachhaltigkeit fördert – in ökologischer wie in generationengerechter Hinsicht? Dieser Leitfaden des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren (AKI), in dem die Bank für Kirche und Diakonie mitarbeitet, gibt ethisch begründete Empfehlungen. Zudem gibt er kirchlichen wie öffentlichen Investoren, aber auch Privatpersonen Kriterien an die Hand, mit deren Hilfe sich Anlagemöglichkeiten auf der Grundlage christlicher Werte auswählen lassen.

(5. aktualisierte Auflage, Februar 2023)

Idee und Konzeption

Die Bank kombiniert mit ihrem KD-Nachhaltigkeitsfilter einen sogenannten Best-in-Class-Ansatz mit Ausschlusskriterien. Unternehmen und Staaten, die die Positivkriterien im Vergleich zur Branche bzw. zu anderen Staaten erfüllen, werden bei der Auswahl bevorzugt. Die Ausschlusskriterien sorgen dafür, dass die Bank in bestimmte Unternehmen und Länder gar nicht investiert.

Auswahl von Unternehmen

Bei der Auswahl geeigneter Unternehmen kombinieren wir Ausschlusskriterien mit dem sogenannten Best-in-Class-Prinzip, um in die Unternehmen zu investieren, die sich innerhalb einer Branche vorbildlich verhalten. An Unternehmen aus Branchen, die als besonders kritisch angesehen werden, werden beim Best-in-Class-Prinzip höhere Anforderungen gestellt. Das „ISS ESG Corporate Rating“ bewertet die Sozialverträglichkeit und die Umweltverträglichkeit von Unternehmen auf Basis definierter Kriterien. Die Einschätzung sagt jedoch nichts über die ökonomische Situation und die Perspektiven des Unternehmens. Diesen Aspekt betrachten wir bei der Steuerung unserer Eigenanlagen in einem separaten Prozess.

Positiv-Kriterien für Unternehmen
Die Beurteilung der sozialen und ökologischen Performance eines Unternehmens im Rahmen des „ISS ESG Corporate Rating“ erfolgt anhand von über 100 branchenspezifisch ausgewählten sozialen und ökologischen Kriterien in sechs Bereichen:

  • Mitarbeiter und Zulieferer
  • Gesellschaft und Verantwortung
  • Corporate Governance und Wirtschaftsethik
  • Umweltmanagement
  • Produkte und Dienstleistungen
  • Öko-Effizienz

 

Ausschlusskriterien für Unternehmen
Der Verstoß gegen ein Ausschlusskriterium führt unabhängig von der Best-in-Class-Einschätzung des Unternehmens zu einem Ausschluss. Für folgende kontroverse Themenfelder haben wir Ausschlusskriterien definiert:

Ausschluss von kontroversen Geschäftsfeldern:

  • Alkohol
  • Atomenergie
  • Embryonenforschung
  • Fossile Energieträger
  • Gefährliche Pestizide
  • Gewaltverherrlichende Videospiele
  • Glücksspiele
  • Grüne Gentechnik
  • Pornografie
  • Rüstungsgüter
  • Tabak
  • Tierwohl

Ausschluss von kontroversen Geschäftspraktiken:

  • Massive und systematische Verletzung von Arbeitsrechten
  • Systematischer Einsatz von Kinderarbeit
  • Korruption/Bestechung
  • Massives und systematisches kontroverses Umweltverhalten
  • Massive und systematische Verletzung von Menschenrechten

Wenn ein Kriterium nicht als Ausschlusskriterium definiert wurde, heißt das nicht, dass es im Rahmen des KD-Bank-Nachhaltigkeitsfilters nicht berücksichtigt wird. Bei der Best-in-Class-Einschätzung kommen beim Unternehmensrating und beim Länderrating die beschriebenen umfassenden Kriterien zur Anwendung. Die genaue Definition der Kriterien und die Wirkungsweise auf das Portfolio der Bank für Kirche und Diakonie haben wir in der Broschüre „Verantwortungsvol investieren – Der Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Diakonie" ausführlich beschrieben.

Auswahl von Staaten

Wie bei Aktien und Unternehmensanleihen gewinnt die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien auch beim Kauf von Staatsanleihen zunehmend an Bedeutung. Für die Bewertung von Ländern setzt ISS ESG ein vergleichbares Konzept ein; das Länderrating setzt sich ebenfalls aus den zwei grundlegenden Bestandteilen, dem „Umwelt (Environmental) Rating“ und dem „Social Rating“, also dem Rating der sozialen Dimension, zusammen. ISS ESG hat bereits im Jahr 2001 ein Länderrating entwickelt, das die Nachhaltigkeitsleistung von Staaten auf der Basis von rund 150 Einzelkriterien bewertet. In deutlich mehr als der Hälfte der von ISS ESG betreuten Mandate werden die Länderratings heute für Anlageentscheidungen genutzt.

Kriterien für die Auswahl von Staaten
In Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft und Forschung hat ISS ESG 150 Indikatoren für das oekom Country Rating identifiziert. Mit ihrer Hilfe werden die institutionellen Rahmenbedingungen und die Performance eines Landes in sechs sozialen und ökologischen Bereichen bewertet:

  • Soziale Aspekte (Gewichtung 50 %):
    • Institutionen und Politik
    • Sozialbedingungen
    • Infrastruktur
  • Umweltaspekte (Gewichtung 50 %):
    • Institutionen und Politik
    • Umweltbestand
    • Umweltbelastungen


Ausschlusskriterien für Staaten

Der Verstoß gegen ein Ausschlusskriterium führt unabhängig vom Länderrating zu einem Ausschluss. Für folgende kontroverse Themenfelder haben wir Ausschlusskriterien definiert:

  • Arbeitsrechte
  • Autoritäre Regime
  • Friedens-Status
  • Geldwäsche
  • Kinderarbeit
  • Klimaschutz
  • Korruption
  • Menschenrechte
  • Todesstrafe

Wenn ein Kriterium nicht als Ausschlusskriterium definiert wurde, heißt das nicht, dass es im Rahmen des KD-Bank-Nachhaltigkeitsfilters nicht berücksichtigt wird. Bei der Best-in-Class-Einschätzung kommen beim Unternehmensrating und beim Länderrating die beschriebenen umfassenden Kriterien zur Anwendung. Die genaue Definition der Kriterien und die Wirkungsweise auf das Portfolio der Bank für Kirche und Diakonie haben wir in der Broschüre "Verantwortungsvoll investieren - Der Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Diakonie" ausführlich beschrieben.

Eine aktuelle Liste der Staaten, die den Auswahlprozess positiv durchlaufen und die nach Einschätzung von ISS ESG grundsätzlich investierbar sind, finden Sie unten.

Aktiver Wertpapierbesitz

Durch gezielte Investitionen sollen Teilnehmer am Kapitalmarkt, die im Sinne der Kriterien des Nachhaltigkeitsfilters der Bank für Kirche und Diakonie handeln, aktiv unterstützt werden. Eine zweite Option, die Investoren offen steht, um das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer am Kapitalmarkt zu schärfen, ist die aktive Einflussnahme, das Engagement. Hierfür haben wir gemeinsam mit der Union Investment und großen kirchlichen Investoren einen professionellen Prozess implementiert. Der Engagement-Prozess beinhaltet die Stimmrechtsausübung im Rahmen von Hauptversammlungen (Vote) und die gezielte Ansprache der Unternehmensführung (Voice).

Eine Aufstellung der Engagementaktivitäten haben wir in unserem Engagement-Bericht zusammengefasst.

Jährliche Überprüfung des Nachhaltigkeitsfilters

Wir überprüfen quartalsweise die Depot-A-Bestände auf die Erfüllung der Kriterien des Nachhaltigkeitsfilters. Die Überprüfung wird dokumentiert.

Wenn ein Wertpapier aus dem Bestand den Kriterien des KD-Nachhaltigkeitsfilters nicht entspricht, entscheidet der Anlageausschuss der Bank für Kirche und Diakonie im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Wertpapierart, welche Maßnahmen zu treffen sind.

Als Maßnahmen sind möglich:

  • sofortiger Verkauf des Bestands,
  • sukzessiver Abbau des Bestands,
  • Halten des Bestands bis zum Ende der Laufzeit
  • sowie aktive Einflussnahme.

Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch die Bank für Kirche und Diakonie dokumentiert. Eine Aufstockung der Bestände von Wertpapieren, die den Kriterien des KD-Nachhaltigkeitsfilters nicht entsprechen, ist ausgeschlossen. Neben diesen internen Maßnahmen wird die Einhaltung der in der Broschüre „Verantwortungsvoll investieren – Der Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Diakonie" beschriebenen Anlagekriterien jährlich durch den Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. überwacht.

Umsetzung der im Rahmen des Fair Finance Guides erhobenen Kriterien in der ISS ESG Ratingsystematik

Die Bank für Kirche und Diakonie eG – KD‐Bank hält die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen und internationalen Vereinbarungen, wie zum Beispiel UN-Konventionen, wie sie im Fair Finance Guide beschrieben sind, für einen wesentlichen Baustein des ethisch-nachhaltigen Investierens. Die Tabelle verdeutlicht die Umsetzung der Kriterien des Fair Finance Guides im Rahmen der ISS ESG Ratingsystematik, die von der Bank für Kirche und Diakonie für die Steuerung der Eigenanlagen, die Beratung der Kunden und das Asset Management (im Bereich der Vermittlung von Vermögensverwaltungs- und Spezialfondsmandaten) zum Einsatz kommt. Dieser Anspruch gilt auch uneingeschränkt für das Kreditgeschäft. Weil das Kreditgeschäft der Bank für Kirche und Diakonie per Satzung auf Kunden des kirchlich-diakonischen Umfelds beschränkt ist und die Bank keine Kredite an Unternehmen vergibt, die in kontroversen Geschäftsfeldern des Fair Finance Guides aktiv sind, haben wir anders als bei der Steuerung der Eigenanlagen und der Beratung der Kunden im Wertpapiergeschäft bzw. dem Asset Management (im Bereich der Vermittlung von Vermögensverwaltungs- und Spezialfondsmandaten) keinen spezifischen Prozess für die Überprüfung der Einhaltung der Kriterien des Fair Finance Guides durch die Evangelische Kirche und diakonische Einrichtungen implementiert, sondern würden im Einzelfall, wenn uns Kontroversen bekannt werden, reagieren und diese im Rahmen unserer Kundenverbindung bzw. bei der Kreditvergabe ansprechen und die Einhaltung der Kriterien einfordern. Da der Fair Finance Guide ausschließlich in englischer Sprache erhoben wird, bitten wir um Verständnis, dass wir die Gegenüberstellung nur in englischer Sprache zur Verfügung stellen können. Die Überschriften und die Sortierung entsprechen den Untersuchungsfeldern des Fair Finance Guides.

So profitieren Sie

Alle Kundinnen und Kunden, die ihr Geld bei der Bank für Kirche und Diakonie anlegen, profitieren automatisch vom Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Diakonie: Sie können sicher sein, dass wir das Geld verantwortungsbewusst, mit nachvollziehbaren nachhaltigen Kriterien anlegen und dies jährlich durch eine anerkannte neutrale Institution, dem Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V., überprüfen lassen.

Zusätzlicher Nutzen für unsere Depotkunden

Auch bei der Auswahl von Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren für das persönliche Depot beraten wir unsere Kunden nicht nur nach ökonomischen Kriterien, sondern gleichzeitig im Hinblick auf nachhaltige Aspekte. Für unsere Spezialfonds- und Vermögensverwaltungskunden bieten wir eine einfache und preisgünstige Möglichkeit, den KD-Nachhaltigkeitsfilter einzusetzen.

Unsere Partner
Logo ISS ESG

ISS ESG

Die ISS ESG liefert Ratings von Unternehmen und Ländern, die für eine Einschätzung der Nachhaltigkeit Grundvoraussetzung sind. Diese verwendet die Bank für Kirche und Diakonie dazu, um ein investierbares Universum zu definieren. Informationen über unseren Partner finden Sie unter: www.issgovernance.com

Logo SÜDWIND

SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene

Frau Antje Schneeweiß vom SÜDWIND Institut für Ökonomie und Ökumene hat die Bank für Kirche und Diakonie bei der Auswahl der Researchagentur und der Grobkonzeption des Filters in einem kritischen Dialog begleitet und unterstützt. Informationen über unseren Partner finden Sie unter: www.suedwind-institut.de

Logo RW AUDIT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Der Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. prüft regelmäßig, ob die Bank für Kirche und Diakonie die definierten Regularien bei der Steuerung der Eigenanlagen einhält. Informationen über unseren Partner finden Sie unter: www.genossenschaftsverband.de

Logo Union Investment

Union Investment

Gemeinsam mit der Union Investment und großen kirchlichen Investoren hat die Bank für Kirche und Diakonie einen professionellen Engagement-Prozess für die aktive Wahrung der Aktionärsrechte implementiert. Informationen über unseren Partner finden Sie unter: www.union-investment.de

Logo Arbeitskreis Kirchlicher Investoren der EKD (AKI)

Arbeitskreis Kirchlicher Investoren der EKD (AKI)

Die Bank für Kirche und Diakonie ist aktives Mitglied im Arbeitskreis Kirchlicher Investoren der EKD (AKI). Bei der Gestaltung des Nachhaltigkeitsfilters und unserer Engagementprozesse orientieren wir uns am „Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlagen in der evangelischen Kirche“, der vom AKI erarbeitet und weiterentwickelt wird. Darüber hinaus sehen wir es als unsere Rolle an, den Leitfaden in der Beratung unserer kirchlichen Kunden einzusetzen und unseren Kundinnen und Kunden geeignete Produkte anzubieten. Informationen finden Sie unter: www.aki-ekd.de

Das Projektteam
  • Mike Booken
  • Alexander Lahr
  • Christian Müller
  • Stefan Nientit
  • Ulrich Schwarz-Isensee